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  • ConceptWall 50 Fassaden - Business center S.Oliver Administrative Headquarters ansässig in Rottendorf, Deutschland
  • ConceptWall 50 Fassaden - Business center S.Oliver Administrative Headquarters ansässig in Rottendorf, Deutschland
  • KSP Engel und Zimmermann

S.Oliver Administrative Headquarters

Rottendorf - Deutschland - 2008

Das Modelabel s.Oliver wurde vor vierzig Jahren im bayerischen Würzburg gegründet. Was mit einer kleinen Herrenboutique begann, ist heute eine weltweit vertriebene Modemarke, deren Zentrale in einem kleinen Ort bei Würzburg liegt. Stetig gewachsen und inzwischen bei der Umsatzgrenze von einer Milliarde angekommen, besetzt s.Oliver inzwischen ein ganzes Gewerbequartier, womit stadträumliche Verantwortung verbunden ist. Eine Herausforderung ist natürlich auch, kreativen Modemachern, die nicht etwa zwei Mal im Jahr, sondern jeden Monat mit einer neuen Produktion den neuesten Entwicklungen auf der Spur sind, in dieser Provinz einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Die Bauherren entschieden sich deswegen, für die neue Unternehmenszentrale einen kleinen Architekturwettbewerb durchzuführen. In einer Konkurrenz von sieben Büros setzten sich die Frankfurter Architekten KSP Engel und Zimmermann mit einem Entwurf durch, der klare Strukturen aufweist. Ein zergliederter, hofähnliche Freiräume bildender Grundriss erzeugt für das Bauvolumen eine üppige Außenfläche. Durchweg verglast, dient sie vor allem dazu, viel Tageslicht ins Gebäude zu lassen. Wo gezeichnet und geschneidert wird, ist gutes Licht eine wichtige Forderung an die Architektur. Reynaers Aluminium entwickelte hierfür eine maßgeschneiderte Pro-jektlösung, basierend auf dem bewährten Pfosten-Riegel Fassadensystem CW 50-SG (Structural Glazing). Die durchlaufenden horizontalen Glasflächen mit verdeckt liegenden Flügeln und integrierter Belüftung vermitteln maximale Transparenz und betonen gleichzeitig den großzügigen Gesamteindruck des Gebäudes. Offene Gesprächszonen, große Ateliers und zahlreiche kleine Besprechungsräume deuten an, dass in diesem Metier Kommunikation und Austausch im Fokus stehen: Farben, Stoffe, Schnitte, Linien, Konturen – alles will für eine Kollektion aufeinander abgestimmt sein, um eine Marke zu festigen und weiter zu entwickeln. Den Rahmen für diese schnelllebige Branche hielten die Architekten dezidiert „cool”. Sichtbeton, Natursteinböden, Parkett aus Räuchereiche, weiße Systemtrennwände fügen sich zu einer Atmosphäre, der turbulentes Treiben nichts anhaben kann. Die Orientierung wird durch eine ovale Treppe geschaffen, die zugleich Dreh- und Angelpunkt des dreigliedrigen Baukörpers ist. Sie ist nicht treppenhausartig abgesetzt, sondern zieht sich wie ein Band von Etage zu Etage.

Nüchterner Stil

Eine Identität, die nicht zu anderen Branchen und Unternehmen passen würde, bildet das neue Headquarter keineswegs. Die Firmenfarbe von s.Oliver, Rot, taucht auch nur in einem Besprechungsraum als Teppichfarbe und hier und da im Mobiliar auf. Genau das macht jedoch die Stärke des Designs aus, die Funktionalität mit einer klaren architektonischen Sprache. Außen prägen Aluminium-Paneele und horizontale Fenster das strenge Bild, das im Wesentlichen nur an einer Stelle akzentuiert ist: Der große Besprechungsraum über dem Eingang ist als Raumkubatur aus der Fassade geschoben und farblich baetont. Architektur dieser Kategorie lässt sich in Deutschland heute nicht mehr ohne einen hohen Standard in der Energieeffizienz bauen. Das CW 50 Vorhangfassadensystem von Reynaers bot sich dank seiner hervorragenden Dämmeigenschaften geradezu für dieses Projekt an. Die Architekten sind Mitglieder der neu gegründeten DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen | German Sustainable Building Council), der zentralen deutschen Organisation für Wissensaustausch und professionelle Ausbildung, die öffentliche Aufmerksamkeit für diesen zukunftsweisenden Teil des Gebäudeabschnitts weckt. Die Geschossdecken des Gebäudes erhielten eine Hochleistungs-Betonkernaktivierung. Durch die deckennahe Installation wird eine maximale Leistung erzielt. Die gewählte Lüftungsanlage lässt eine Wärmerückgewinnung von deutlich über 80 Prozent zu. Zur Nutzung der Geothermie wurden 60 Tiefensonden mit einer Länge von je 90 m ins Erdreich eingebracht. Diese sorgen in Verbindung mit Wärmepumpen für die Beheizung im Winter und die Kühlung im Sommer, sodass das Gebäude hierfür ohne fossile Brennstoffe auskommt. Wichtig wäre nun, das neue Headquarter zum Anlass für eine nachhaltige Neuordnung des ganzen, stadtteilprägenden Firmenareals zu nehmen – eine Aufgabe, die in weiten Teilen der alten Industriegesellschaften immer häufiger wahrzunehmen ist.

benutzt Reynaers Systeme

Beteiligte Stakeholder

Architekt

  • KSP Engel und Zimmermann

Verarbeiter

  • SMB Stahl und Metallbau GmbH

Fotograf

  • Jean Luc Valentin

Andere Interessenvertreter

  • S.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG (Investoren)
  • SMB Stahl und Metallbau GmbH (General contractors)